Mitarbeitendenzufriedenheit
Im steigenden Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte werden die Gewinnung und die langfristige Bindung von Mitarbeitenden immer stärker zur Herausforderung. Ein sicherer Arbeitsplatz und ein attraktives Gehalt reichen heute nicht mehr aus, um eine hohe Zufriedenheit bei Beschäftigten zu erzielen. Vielmehr spielen hierfür Faktoren wie die Unternehmenskultur und Weiterentwicklungsmöglichkeiten eine bedeutende Rolle. Aber wie genau können Unternehmen sich als Arbeitgeber positiv abheben und Mitarbeitende begeistern?
Studie zur Arbeitgeberattraktivität kommunaler Unternehmen
Was Mitarbeitende von attraktiven Arbeitgebern erwarten
Candidate Journeys
In unserer Studie wurden sogenannte Personas entwickelt, welche stellvertretend für verschiedene Zielgruppen stehen. Für jede dieser Personas lässt sich eine Candidate Journey betrachten, die alle entscheidenden Berührungspunkte mit einem potenziellen Arbeitgeber aufzeigt.
Zu Beginn einer Candidate Journey steht die Jobsuche und damit auch die Überlegung, welche Branchen als besonders attraktiv angesehen werden. Hier können Unternehmen Aufmerksamkeit erlangen, indem sie ihre mediale Präsenz auf die Vorlieben der gewünschten Zielgruppe ausrichten. Setzen sich Job-Suchende genauer mit einem Unternehmen auseinander, sind in dieser Informationsphase vor allem Werteversprechen, die mit dem eigenen Wertekanon übereinstimmen sollten, und Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens von Bedeutung. Nach erfolgreicher Bewerbung bekommen neue Mitarbeitende in der ersten Zeit im Unternehmen tiefere Einblicke in die Unternehmenskultur. Dabei gilt auch hier: Arbeitnehmende fühlen sich besonders in Organisationen wohl, die ähnliche Werte und Eigenschaften aufweisen wie sie selbst. In der längerfristigen Betrachtung der Beschäftigung spielen dann meist andere Basis-, Leistungs- und Begeisterungsfaktoren eine entscheidende Rolle für Zufriedenheit der Beschäftigten. Diese gilt es, in regelmäßigen Befragungen der Mitarbeitenden zu erheben und zu evaluieren.
Employer Branding
Im steigenden Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte werden die Gewinnung und die langfristige Bindung von Mitarbeitenden immer mehr zur Herausforderung. Insbesondere kommunale Unternehmen wie Energieversorger und der öffentliche Personenverkehr stehen auf dem Arbeitsmarkt zunehmend unter Druck. Ein sicherer Arbeitsplatz und ein attraktives Gehalt reichen heute meist nicht mehr aus, um Beschäftigte zufrieden zu stellen. Mit zielgerichtetem und authentischem Employer Branding können Unternehmen sich als Arbeitgeber positiv abheben und Mitarbeitende begeistern.
Um kommunale Unternehmen in diesem Prozess zu unterstützen, hat CONOSCOPE die Studie zur „Arbeitgeberattraktivität kommunaler Unternehmen 2023“ aufgelegt. Für diese wurden Ende 2022 bis Anfang 2023 über 1.000 Beschäftigte aus unterschiedlichen Branchen im Rahmen einer repräsentativen Onlinebefragung um ihre Einschätzung gebeten.
Die Studie liefert u.a. Antworten auf folgende Fragen:
- Was wird von einem attraktiven Arbeitgeber erwartet?
- Wie steht es um die Zufriedenheit von Mitarbeitenden?
- Wo liegen die Stärken kommunaler Unternehmen und wo besteht Handlungsbedarf?
- Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur für die Arbeitgeberattraktivität?
Mitarbeitende erwarten mittlerweile mehr vom Unternehmen
Betrachtet man, wie stark sich einzelne Aspekte auf die Zufriedenheit von Mitarbeitern in kommunalen Unternehmen auswirken, lassen sich drei Gruppen unterscheiden. Basismerkmale sind für Mitarbeitende eine selbstverständliche Voraussetzung. Für die Befragten zählen dazu die Arbeitsplatzsicherheit, die Beziehungen zu Kolleg*innen sowie die Flexibilität von Arbeitszeit und -ort. Leistungsmerkmale werden von Mitarbeitenden erwartet und beeinflussen, abhängig vom Erfüllungsgrad, die Zufriedenheit. Dazu gehören eine gute Work-Life-Balance, ein passendes Arbeitspensum und ein attraktives Gehalt sowie die Unternehmenskultur, das Betriebsklima und der Führungsstil der Vorgesetzten. Begeisterungsmerkmale werden von Mitarbeitenden nicht vorausgesetzt und führen bei Erfüllung zu einer hohen Zufriedenheit. Sie sind essenziell, um sich gegenüber der Konkurrenz abheben zu können. Dazu eignen sich laut den Befragten vor allem attraktive Aufstiegschancen im Unternehmen und das Gefühl einer sinnhaften und sinnstiftenden Tätigkeit.
Mit der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes, den Beziehungen zu Kolleg*innen sowie der Flexibilität von Arbeitszeit und -ort sind Mitarbeitende zum Großteil zufrieden. Bei anderen Aspekten, die von den Befragten aber als mindestens ebenso wichtig eingeschätzt werden, bleibt die Zufriedenheit jedoch deutlich hinter den Wünschen zurück. Dies ist insbesondere bei den Aufstiegschancen, dem Führungsstil der Vorgesetzten und dem Gehalt der Fall.

Erhebliche Diskrepanzen zwischen Wichtigkeit und Zufriedenheit: Neben dem Gehalt besteht besonders bei der Work-Life-Balance, dem Verhalten von Vorgesetzten und in Bezug auf Karriereperspektiven Handlungsbedarf auf Seiten der Unternehmen. Bei kommunal Beschäftigten steht die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes in der Wichtigkeit und auch in der Zufriedenheit ganz oben, in allen anderen Punkten sind Beschäftigte in nicht-kommunalen Unternehmen jeweils zufriedener.
Zufriedenheit ist eine Frage der Kultur
Wie die Studie zeigt, ist die Unternehmenskultur ein wichtiger Ansatzpunkt für die Stärkung der Identifikation von Mitarbeitenden mit einem Arbeitgeber. Hier punkten kommunale Unternehmen besonders mit ihrer gesellschaftlich relevanten und somit als sinnstiftend wahrgenommenen Tätigkeit. Diese fungiert als Motivationsfaktor und wirkt sich positiv auf die Weiterempfehlungsabsicht von Beschäftigten aus.
Andere Kulturstile, die z. B. in Industrie- und Versicherungsunternehmen vorherrschen, besitzen einen stärkeren Fokus auf die Aspekte „Freude“, „Ergebnisse“, „Lernen“ sowie „Fürsorglichkeit“. Diese haben ebenfalls einen hohen Einfluss auf die Weiterempfehlungsbereitschaft, sind aber bisher in kommunalen Unternehmen nicht stark ausgeprägt.
Mehr Infos finden Sie in unserer aktuellen Studie, die Sie hier bestellen können.